Wo leben die meisten Pflegebedürftigen?
Die Situation der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland
In Deutschland lebten im Jahr 2015 insgesamt 2.860.293 pflegebedürftige Menschen. Wo aber leben die die meisten Pflegebedürftigen? In der folgenden Tabelle geben wir eine Übersicht der einzelnen Bundesländer.
Bundesland | Pflegebedürftige absolut (2015) |
---|---|
Nordrhein-Westfahlen | 638.103 |
Bayern | 348.253 |
Baden-Württemberg | 328.297 |
Niedersachsen | 317.568 |
Hessen | 223.579 |
Sachsen | 166.792 |
Rheinland-Pflalz | 132.283 |
Berlin | 116.424 |
Brandenburg | 111.595 |
Sachsen-Anhalt | 99.119 |
Thüringen | 94.280 |
Schleswig-Holstein | 89.428 |
Mecklenburg-Vorpommern | 79.145 |
Hamburg | 52.649 |
Saarland | 37.991 |
Bremen | 24.787 |
Demnach leben in Nordrhein-Westfalen mit Abstand deutlich die meisten Pflegebedürftigen. Natürlich ist es auch das bevölkerungsreichste Bundesland. Deshalb ist das folgende Diagramm wesentlich aussagekräftiger.
Hier vergleichen wir die Pflegeqoute der einzelnen Bundesländer (gemessen je 100 Einwohner). Dabei wird deutlich, dass diese Quote in den östlichen Bundesländern (mit Ausnahme von Berlin) wesentlich höher liegt als im Westen. Ebenfalls wird ein Nord-Süd-Gefälle sichtbar. Den absoluten Spitzenplatz belegt hierbei das Land Mecklenburg-Vorpommern mit einer Pflegequote von 4,9 Prozent. Prozentual am wenigsten Pflegebedürtige gemessen an der Gesamtbevölkerung gibt es dagegen mit 2,7% in Bayern. Die Quote liegt übrigens im Bundesdurchschnitt bei 3,5. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor im Jahr 2005 lag sie noch bei 2,6.
Personal in den Pflegeeinrichtungen
In den Pflegeheimen arbeiteten im Jahr 2015 mit 730.145 Beschäftigten wesentlich mehr Menschen als noch im Jahr 2013. Damals betrug die Anzahl der Beschäftigten noch 685.447. Betrachtet man allerdings die vollbeschäftigten Arbeitsverhälnisse, so ist deren Zahl von 203.715 auf 209.881 im gleichen Zeitraum nahezu unverändert geblieben.
Ebenfalls ist das Personal bei den ambulanten Pflegediensten von 320.077 auf 355.613 im Vergleichszeitraum von 2013 bis 2015 gestiegen. Besonders hier ist der Anteil von vollbeschäftigtem Personal mit 96.701 (Jahr 2015) Pflegekräften recht niedrig. Im Jahr 2013 waren bei den ambulanten Pflegediensten noch 85.866 Menschen in Vollzeit beschäftigt.
Die Pflege daheim ist immer noch am beliebtesten
Von den 2.8 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden Dreiviertel, also der überwiegende Anteil zu Hause versorgt. Erst ab Pflegestufe 3 wird der Anteil der stationär untergebrachten pflegebedürftigen Menschen größer. Aber selbst dann zieht es die Mehrheit vor, weiterhin in den eigenen vier Wänden betreut zu werden.
Auch aktuelle Umfragen bestätigen diesen Trend. Über Achtzig Prozent der Bevölkerung möchte zukünftig zu Hause gepflegt werden, wenn sie zu einem Pflegefall werden. Heute übernehmen diese Betreuungen in den allermeisten Fällen die pflegenden Angehörigen. Der Gesetzgeber bietet ihnen viel Unterstützung und hat mit der letzten Pflegereform und dem Pflegestärkungsgesetz (PSG II) besonders die „Pflege zu Hause“ noch weiterhin gestärkt. Trotzdem wird es für pflegende Angehörige zunehmend schwieriger, diese zusätzlichen Belastungen neben den alltäglichen Aufgaben in der eigenen Familie oder im Berufsleben zu stemmen.
Wir fühlen uns daher in unserem Konzept der 24-Stunden-Pflege durch ausländische Betreuungskräfte bestärkt. Sie ist mittlerweile neben stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten eine wichtige Säule bei der Betreuung und Versorgung hilfsbedürftiger Menschen in Deutschland geworden.
(Quelle der Zahlenangaben: Statistisches Bundesamt, Berlin)