Sie haben oft Angst vor dem „Unbekannten“ oder davor, nicht mehr länger „Schritt halten zu können“. Alles Gründe, warum Senioren häufig den Zugang zu moderner Technik vermeiden. Dabei kann vor allem die Technik älteren und pflegebedürftigen Menschen viele Dinge einfacher und zugänglicher machen und ihr Leben angenehm beeinflussen.
Das digitale Zeitalter hat längst begonnen
Selbst Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, die noch mit Atari, Commodore oder Gameboy groß geworden sind, staunen heute nicht schlecht, wie schnell sich die Welt in den letzten Jahren technisch entwickelt hat. Mit Dingen wie Smartphones, Tablets, Clouds oder Apps konnten viele von uns noch vor zehn Jahren überhaupt nichts anfangen. Wie mag es da erst den Menschen jener Generation ergehen, die damals noch von einem Fernseher mit Farbe geträumt hatten?
Doch das digitale Zeitalter hat längst begonnen und lässt sich nicht aufhalten. Im Gegenteil – der Fortschritt schreitet immer schneller voran. Senioren bietet er aber auch neue Chancen und bisher ungeahnte Möglichkeiten.
„Das begreife ich in meinem Alter sowieso nicht mehr“
Viele Senioren haben einfach Angst vor etwas neuem. Sie glauben, das alles nicht mehr begreifen zu können und mit der Bedienung überfordert zu sein. Schnell kommt da der Spruch: „Dafür bin ich zu alt.“
Auch verstehen sie häufig den Nutzen nicht, den Smartphones oder Tablets ihnen bringen können. Letztendlich sind sie oft sehr skeptisch, geben ihre Daten ungern preis oder scheuen Online-Banking. Schließlich sei man ja früher persönlich zu seinem Bankberater gegangen und hat dort die Bankgeschäfte vor Ort getätigt.
Die Angst vor dem „Unbekannten“ und die damit eventuell verbundene Lebensumstellung schreckt viele Senioren ab. Das fängt ja sogar schon bei Dingen an, die einen enormen Vorteil bringen und medizinisch notwendig sind. Die Lesebrille wird noch akzeptiert, aber die Notwendigkeit ein Hörgerät zu benutzen wird abgelehnt.
Welche Technik ist für Senioren sinnvoll?
Gleich vorab: Die Zeiten, in denen technische Geräte speziell für Senioren notwendig waren, sind längst vorbei. Heutige Smartphones und Tablets sind in ihrer Bedienung und Nutzung so einfach geworden, dass sie auch problemlos von Senioren genutzt werden können. Man sollte höchstens darauf achten, dass die Geräte ein möglichst großes Display haben oder gut in der Hand liegen. Ansonsten kann man Audioeinstellungen oder Bild- und Schriftgrößen individuell so einstellen, dass auch Senioren problemlos mit den Geräten klar kommen.
Kommunikation ist wichtig
Scheinbar unzählige hilfreiche Apps lassen sich installieren, die Senioren das Leben erleichtern können. Angefangen von Apps über Gesundheitsinformationen, Krankenkassen bis hin zu Hausnotruf. Das Wichtigste ist für Senioren aber die Pflege sozialer Kontakte und die Kommunikation zu ihren Familienangehörigen. Ganz egal, wo diese leben und wohnen, mit Kommunikationsdiensten wie WhatsApp sind sie schnell mit ihnen verbunden. Applikationen wie FaceTime oder Skype ermöglichen sogar eine Kommunikation per Videoübertragung. Einmal genutzt, wollen die meisten Senioren diese Kommunikationsmöglichkeit fortan nicht mehr missen.
Und eins darf man auch nicht vergessen! Jegliche Beschäftigung und das Erlernen mit dem Umgang moderner Technik, regt die kleinen grauen Gehirnzellen wieder an, aktiv zu werden. Also auch unter gesundheitlichen Aspekten ist die Nutzung technischer Geräte somit sehr sinnvoll. Egal ob Nachrichten im Internet lesen oder Solitär spielen, die Gehirnaktivität wird gestärkt und das Gedächtnis trainiert.
„Siri, wie wird morgen das Wetter in Berlin?“
Mittlerweile erobern Sprachsysteme wie Alexa oder Siri immer mehr die Technikwelt. Das ist besonders für Senioren eine sehr gute Nachricht. Die Bedienung der Systeme und der Zugang in die Welt des Internets wird zunehmend einfacher. Somit könnten die ungeliebten und schlecht zu bedienenden Fernbedienungen schon bald der Vergangenheit angehören. Die Systeme werden immer intelligenter – ein schleichender Prozess in Richtung künstlicher Intelligenz (KI), bei dem auch Senioren und pflegebedürftigen Menschen profititieren werden.
Smart-Home – nützlich im Haushalt
Moderne Technik kann aber auch in der häuslichen Umgebung sehr nützlich sein. Moderne Smart-Home-Konzepte erleichtern immer mehr den Alltag. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Dazu zählen automatische Fenster- oder Rolllädenöffner, die Lichtsteuerung, Sicherheitsüberwachungen, Notrufsysteme oder auch Staubsaugerroboter. Alles Dinge, die Senioren das Leben in ihrem häuslichen Wohnumfeld sehr viel einfacher gestalten können. Die Entwicklung steckt auch hier noch in den Kinderschuhen. Aber schon in einigen Jahren werden Smart-Home-Konzepte vor allem bei Senioren für mehr Komfort sorgen und viele Dinge erleichtern.
Fazit:
Moderne Technik erobert unsere Welt und macht auch vor Senioren nicht halt. Es ist sinnvoll, dass auch sie sich mit dem Thema beschäftigen. Denn es bringt ihnen viele Vorteile und oft mehr Lebensqualität. Aber sie haben meist Berührungsängste. Man muss ihnen hilfreich zur Seite stehen, wenn sie die den Umgang mit moderner Technik erlernen wollen. Das werden sie aber nur tun, wenn sie einen Nutzen für sich entdecken. Und – auch wenn es mit zunehmenden Alter nicht mehr so leicht fällt, der Mensch hat bis ins hohe Alter die Fähigkeit zu lernen. Also Liebe Senioren: Nur zu – traut Euch!