Die Mobilität zurückerlangen mit aktivierender Pflege
Man bezeichnet sie auch als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Gemeint ist die aktivierende Pflege. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der häuslichen Betreuung. Wenn aktivierende Pflege benötigt wird, sollte das auch unbedingt bei der Auswahl einer qualifizierten 24 Stunden Pflegekraft berücksichtigt werden.
Bewegung ist gut für Körper und Geist

Ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, das ist ein erklärtes Ziel, weshalb sich Pflegebedürftige und deren Angehörige für eine häusliche 24 Stunden Pflege entscheiden.
Als wichtiger Aspekt dabei spielt auch die Wiedererlangung bereits verloren gegangener Fähigkeiten eine bedeutende Rolle. Genau hier setzt die aktivierende Pflege an. Denn in Wahrheit sind bei vielen kranken Menschen diese Fähigkeiten nicht wirklich verloren gegangen. Durch gezielte Aktivierung der (noch) vorhandenen Ressourcen lassen sich im Idealfall auch geistige und körperliche Fähigkeiten wiedererlangen.
Früher glaubte man, dass allein eine lange Bettruhe bei kranken Menschen zu einer Genesung führt. Spätestens seit den 1980er Jahren ist man aber schlauer und weiß, dass Bewegung durch aktivierende Pflege für Geist und Körper sehr wichtig ist. Seit dieser Zeit werden beispielsweise bei der Betreuung von Schlanganfall-Patienten durch Mobilisierung immer bessere Fortschritte bei der Mobilität der Betroffenen erzielt.
Immobilität dagegen kann schnell zu weiteren Beschwerden, wie Muskelschwund oder Osteoporose führen. Deshalb ist es sinnvoll alles zu fördern, was die pflegebedürftige Person noch selbst oder zukünftig durch intensives Training wieder selbständig erledigen kann.
Leider kommt in vielen stationären Seniorenheimen besonders die Mobilisierung durch aktivierende Pflege zu kurz. Personalmangel und Kosteneinsparungen führen häufig dazu, dass notwendige Zeit und Fachkenntnisse fehlen, um den Senioren die notwendige Unterstützung und Aufmerksamkeit zu geben, damit sie ihre Fähigkeiten wiedererlangen können. Die Konsequenz ist oft eine Abnahme der eigenen Selbstbestimmung und damit ein fortschreitender Verlust der körperlichen und geistigen Gesundheit. Spezialisierte Pflegeeinrichtungen oder die häusliche 24h-Bereuung sind also hier die eindeutig bessere Wahl.
Fachwissen ist hierfür erforderlich
Geschulte Pflegekräfte haben oft ein sehr gutes Gesprühr dafür, wann genau sie dem Betroffenen die erforderliche Unterstützung leisten müssen. Häufig ist es sogar besser, wenn sie bei der morgendlichen Wäsche, beim Zähneputzen oder beim Ankleiden nicht sofort helfen. Pflegebedürftige aktivieren nämlich dadurch selbstständig ihre eigenen Ressourcen und können auch schrittweise wieder mehr körperliche Motorik zurück erlangen. Selbst wenn nur kleine Erfolge bei der Mobilität erzielt werden, wirkt sich das auch schon sehr positiv auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen aus.
Auch bei der Demenzbetreuung ist aktivierende Pflege sehr sinnvoll. Speziell hier ist eine klar festgelegte Tagesstruktur mit zeitlich gleichen Abläufen sehr wichtig. Besonderes Einfühlungsvermögen und gute kommunikative Fähigkeiten sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Betreuung. Das wird eine Betreuungskraft mit geringen Kenntnissen der deutschen Sprache folglich nur schwer leisten können. Es ist also empfehenswert, nicht bei den Sprachkenntnissen zu sparen, wenn eine Betreuungskraft der 24-Stunden-Pflege auch bei einer aktivierende Pflege unterstützend tätig sein soll.
Aktivierende Pflege erfordert also sehr viel Geduld, Kompetenz und fundiertes Wissen. Pflegende Angehörige sollten sich hierüber gut beraten lassen. Die Pflegestützpunkte, die sich in allen größeren Städten befinden, bieten eine kostenlose Betratung an. Eine Alternative sind auch Pflegekurse und Selbsthilfegruppen. Wer eine Unterstützung zu Hause möchte, sollte die Möglichkeit einer 24 Stunden Pflege in Erwägung ziehen.