Wenn Senioren zu wenig trinken
Wieviel haben Sie heute schon getrunken? – Ganz ehrlich!
Zum morgentlichen Frühstück eine Tasse Kaffee? Tagsüber zwei Gläser Mineralwasser? Zum Abend eine Tasse Tee? Dabei sollte jeder zwei bis drei Liter pro Tag trinken. Viele trinken sicherlich viel zu wenig. Das wirkt sich negativ auf den gesundheitlichen Zustand aus. Besonders bei Senioren.
Wasser – unser Lebenselixier
Der Mensch besteht hauptsächlich aus Wasser. Allerdings, je älter wir werden, umso mehr nimmt der Wasseranteil in unserem Körper auch wieder ab. Sind es bei Neugeborenen noch etwa 80 Prozent, so kann er bei älteren Menschen bis auf etwa 50 Prozent sinken. Wasser ist für uns lebenswichtig. Der menschliche Körper benötigt ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser um zu funktionieren und alle Zellen versorgen zu können.
Wenn man eine Zeit lang keine Nahrung und Flüssigkeit zu sich nimmt und dadurch etwa 0,5% seines Körpergewichtes verloren hat, signalisiert der Körper mit Durstgefühl, dass man wieder Flüssigkeit zu sich nehmen muss. Solange sollte man aber gar nicht warten. Für Gesundheit und Geist ist es sehr wichtig, seinen Körper regelmäßig mit Flüssigkeit zu versorgen. Wer ausreichend viel trinkt, steigert sein Wohlbefinden. Man fühlt sich wesentlich fitter und gesünder.

Warum aber trinken Ältere oft zu wenig?
Gerade bei Senioren fehlt oft dieses natürliche Signal. Sie verspüren einfach keinen Durst. Obwohl ihr Körper schon längst eine neue Flüssigkeitszufuhr benötigt. Der Mangel an Flüssigkeiten im Körper wird von Senioren häufig gar nicht bemerkt. Das kann verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise eine gestörte Funktion der Nieren, Prostataleiden bis hin zu Demenz.
Aber auch wenn das Durstgefühl noch vorhanden ist, können Senioren dazu neigen, weniger zu trinken. So kann es für sie aufgrund mangelnder Mobilität schwierig sein, für sich ausreichend Getränke zu besorgen. Einige haben auch Angst vor dem Toilettengang, der ihnen zunehmend immer schwerer fällt. Oder vor einer fortschreitenden Inkontinenz.
Ein Flüssigkeitsmangel kann aber zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Schwindelgefühl, Schwäche, Gewichtsverlust, Verstopfung, erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen und Infektionen, negative Beeinflussung von Medikamenten – um nur einige der möglichen Beschwerden zu nennen.
Zuerst bemerken Sie einen Flüssigkeitsmangel an Mundtrockenheit, an trockenen Schleimhäuten und an einer schlaffen, trockenen Haut. Besonders an der Beschaffenheit der Haut werden Sie sehr schnell den Unterschied feststellen, ob jemand mit Flüssigkeit unterversorgt ist oder nicht. Drücken Sie vorsichtig die Haut am Arm oder an der Rückseite der Hand zusammen und lassen Sie sie wieder los. Elastische Haut, die schnell wieder zurück geht, ist ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Dauert es dagegen Sekunden, dann sollten Sie schnell handeln und für eine ausreichende Trinkmenge sorgen.
Wie sorgt man dafür, dass Ältere ausreichend trinken?
Sorgen Sie bei Ihren älteren Angehörigen für ein gutes Gefühl. Denn wie schon erwähnt, fühlt sich ein Mensch, der ausreichend viel Flüssigkeit zu sich genommen hat, viel gesünder und aktiver. Viele fühlen sich auch sicherer. So wird beispielsweise durch weniger Schwäche und Schwindelgefühl das Risiko zu stürzen vermindert.
Grundsätzlich gilt – machen Sie es Senioren so einfach wie möglich. Helfen Sie ihnen, dass sie immer einen Vorrat an Getränken zu Hause haben. Unterstützen Sie sie beim Einkauf oder erledigen Sie diesen komplett.
Vorteilhaft ist es auch, wenn die Getränke für die Senioren immer leicht zu erreichen sind. So könnte immer ein Glas Wasser neben dem Bett oder auf dem Tisch neben dem Sessel stehen. Auch sind größere Trinkgefäße sinnvoll. So müssen die Älteren nicht so häufig aufstehen und sich ein neues Getränk holen.
Zum täglichen Flüssigkeitshaushalt können auch Suppen, Soßen, Gemüse und Obst beitragen. Auch sie geben dem Körper sehr viel Flüssigkeit. Obst und Gemüse sind dazu sehr gesund, reich an Vitaminen und eine wichtige Ergänzung bei der täglichen Ernährung.
Gehen Sie auf die Geschmackswünsche Ihres zu betreuenden Senioren ein. Es muss nicht immer pures Wasser sein. Variieren Sie mit den Lieblingsgetränken. Wenn der Senior / die Seniorin gerne Sauerkirchsaft oder aromatischen Tee trinkt – warum nicht? Bloß Alkohol oder Getränke mit einem hohen Zuckeranteil sollten es nicht sein.
Animieren und erinnern Sie ältere Menschen regelmäßig zum Trinken. Machen Sie ihr/ihm klar, dass Inkontinenz und der anstrengende Gang zur Toilette keine Gründe sein können, die Trinkmenge zu verringern. Denn dadurch besteht nur die Gefahr, dass man noch zusätzliche gesundheitliche Probleme bekommt.
Gemeinsames Trinken kann ältere Menschen zusätzlich animieren. Also nehmen Sie sich die Zeit, setzen Sie sich hin und trinken Sie gemeinsam einen Kaffee oder ein Glas Wasser. In Gemeinschaft fällt es vielen Senioren oft einfacher. Auch ein Trinkplan kann sinnvoll sein. So verschafft man sich einen genauen Überblick über die Trinkmenge in einen bestimmten Zeitraum.
Sollte Ihnen schon bekannt sein, dass Ihr pflegebedürftiger Angehöriger zu wenig trinkt und Sie nutzen die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes oder einer 24-Stunden-Pflege, dann beziehen Sie diese unbedingt auch mit ein. Besonders eine 24-Stunden-Pflegekraft, die in häuslicher Gemeinschaft mit der pflegebedürftigen Person lebt und sich tagtäglich mit ihr/ihm beschäftigt, ist doch ideal um das Trinkverhalten Ihres Angehörigen zu beobachten und dafür zu sorgen, dass sie/er nie mit Flüssigkeit unterversorgt ist.